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Author: noccis Blog

„Done!“

„Done!“

Gestern war für mich ein wirklich schöner Tag, denn ich habe es geschafft ein Projekt, welches mir sehr am Herzen lag, zu beenden.

Es war etwas, was ich auf dem „App Markt“ einfach vermisst habe und ich einfach „haben“ wollte.
Und das ich es geschafft habe, mir so viel Zeug innerhalb von zwei Monaten anzueignen sagt mir, dass ich doch noch „zu gebrauchen“ bin.
Das klingt jetzt vielleicht hart, aber mein Selbstbewusstsein in dieser Hinsicht ist wirklich nicht mehr das besste… wenn es das jeh war.

Aber es hat geklappt. Und das ist gut.

Ansonsten darf ich heute wieder zum EEG und dieses Mal wird es wohl ein „Stresstest“ werden, um zu sehen, wie mein Hirn auf gewisse Reize reagiert und ob dadurch eine Gefahr für einen Anfall gegeben ist.
Zumindest habe ich das so bis jetzt verstanden.
Danach darf ich dann noch mit der Ärztin ein wenig sprechen und vernmutlich werden dann nochmal die Medikamente angepasst.

Gestern wurde ich gefragt, ob es gut sei, dass ich nun um meine Epilepsie wisse.
Und ich muss sagen: „Ja, klar!“ – Einerseits für mein Umfeld, was nun vielleicht besser informiert reagieren kann, wenn was sein sollte. Aber auch für mich.
Auch wenn das bedeutet, dass ich einige meiner Angewohnheiten vielleicht ein bisschen ändern muss.

Als kleines Beispiel: Lieber die hinteren Herdplatten benutzen, oder an der Fussgängerampel nicht direkt am Rand stehen.
Ich hatte zwar noch nie einen Grand Mal Anfall, aber wer weiß… lieber nicht hinfallen und sich dabei am Topf festhalten und sich mit heißer Tomatensoße überschütten… oder auf die Straße fallen… beides nicht so geil, glaube ich.

Naja… wird schon werden.
Wir lesen uns…

„Hirnrissig“

„Hirnrissig“

Wenn der Kopf Sachen macht.

Im letzten Mai gab es eigentlich einen Grund zu feiern, aber letztendlich würde aus einem entspannten Tag eher ein Nachmittag in der Notaufnahme.

Das Ganze hinterlässt eher viel Unsicherheit und Fragen, die sich vermutlich erst jetzt so langsam aufklären.

Ich bin also ausgerechnet am Geburtstag meiner Liebsten auf dem Weg zum WC kurzfristig wohl ohnmächtig geworden und auch sehr blass um die Nase und meine Gesichtszüge waren für kurze Zeit ein wenig entgleist. Ich selbst habe es allerdings nicht so wahr genommen.

Meine Liebste hat aber sofort reagiert und erstmal „Arme hoch, lächeln und sprechen“ durchgespielt, was allerdings gut klappte. Ich war im Grunde einfach nur überfordert.

Dennoch war ich keine 12 Minuten später im Rettungswagen auf dem Weg ins Krankenhaus, wo auch umgehend ein Neurologe parat stand und ich erstmal durchgecheckt wurde.
Inklusive Computer-Tomographie und kardiologischer Untersuchung lag ich nun da, wollte eigentlich nur nach Hause und einmal richtig schlafen, denn ich war hundemüde.

Und da habe ich einen Fehler begangen, der mich heute immer noch ärgert.
Nachdem ich mit dem Neurologen über meine Blut-, Herz- und CT-Ergebnisse sprach, fragte ich mehrfach, ob jetzt gerade irgendwas auffällig wäre, das auf einen Schlaganfall oder einen kurze Epilepsie hinwies. Dies verneinte er. Ich und ich dachte, dass es mir ja auch subjektiv gut ginge.

Der Neurologe meinte, dass er mich gerne auf Station geschickt hätte, denn dann würde ich am nächsten oder übernächsten Tag ein MRT und ein EEG erhalten. Aber ich fühlte mich doch fihihiiiiiiiit, fit – will nur pennen, bitte.
Der Fehler: Ich habe mich auf eigenes Risiko entlassen.

Im Nachhinein also eine selten unkluge Entscheidung meinerseits, denn ich hatte nun erst vor ein paar Tagen im August meinen MRT-Termin – also ungefähr drei Monate nachdem das passiert war und im Oktober habe ich erst meinen Termin bei der hiesigen Neurologiepraxis.
Ich hab es mir „schön geredet“, dass ich nun ja in der Zeit zwischen den Terminen ja mehr auf mich achten würde und was man nicht so alles in sich hinein sagt, damit man nicht durch dreht.

Gesten aber war der Befund vom MRT da und der sagt, dass es allem Anschein nach eine so genannte TIA (erste Warnzeichen vor Schlaganfällen) oder einen eventuell länger zurück liegenden epileptischen Anfall gab. Das ist wohl anhand von gewissen Narbengewebe im Hirn zu erkennen.
Weiter bittet mich die Radiologie in drei Monaten nochmal zu erscheinen zwecks Kontrolle und zum Ausschluß einer kleinen Raumforderung.
Raumforderung – eine schöne Umschreibung für etwas was alles ein kann.

Zumindest geht es um einen Ausschluss und nicht um eine Bestätigung, nech?

Also… was ich nun aus dem Ganzen gelernt habe:
Wenn Ihr unklare Krampf- oder Schlaganfallsymptome habt und dann schon mit dem Rettungswagen ins Krankenhaus kommt, dann bleibt verdammt noch mal da, wenn die Medizinmenschen das gerne so hätten.

Und was bei mir nun noch alles on top kommt:
Die Mutter der Liebsten ist kürzlich verstorben. Sie und ich sind dauernd unterwegs gewesen um ihr zu helfen und nach Thüringen, rund 450km pro Tour, zu fahren. Wir sind körperlich und emotional so weit runter, dass das alles echt nur schwer handhabbar bleibt.

Ich hab echt das Gefühl, dass ich es so richtig verkackt habe, weil ich ganz egoistisch im Mai nur nach Hause ins Bett wollte. Das war echt hirnrissig!

Demos gegen Rechts

Demos gegen Rechts


Ich bin in letzter Zeit und gerade nach den Recherchen von Correctiv sehr erstaunt und erfreut darüber, dass in den letzten zwei Wochen über zwei Millionen Menschen in Deutschland auf die Straße gegangen sind, um gegen Rechts zu demonstrieren.

Als alte like Antifa-Socke geht mir da natürlich ein wenig das Herz auf und ich hoffe sehr, dass es noch lange Zeit so bleiben wird. Natürlich gehe ich auch davon aus, denn das haben die letzten großen Bewegungen und Bündnisse immer wieder gezeigt, dass sich Menschen wieder engagieren und die Zeit und den Willen entwickeln, sich lokal neu bzw. wieder zu connecten.

Anfangs, und das gebe ich offen zu, hatte ich den Eindruck, dass sich die Mitte bzw. die bürgerliche Mitte lediglich mit dem Event-Hype-Ich-muss-dabei-sein-Feeling zufrieden geben wird. Das wird sicherlich auch zum Teil so sein und ich kann es ihnen auch nicht verdenken.

Wichtig ist in meinen Augen, dass man auf solchen Demos aber durchaus einen gewissen Zusammenhalt spüren kann und dadruch die laute Gegenrede, wenn beispielsweise im Büdchen um die Ecke rechter Schmutz verbreitet wird, wieder mehr gepflegt bzw. unterstützt wird.

Denn die Rechten, die Nazis, die Söders, die Aiwangers und auch die anderen rechten Phrasendrescher müssen merken, dass sie nicht in der Überzahl sind. Ihnen muss klar begegnet werden.
Und auch einer Regierung, die ein „Rückführungsverbesserungsgesetz“ beschließt, um dem braunen Mob zu gefallen und damit „Deportationen-Light“ einführt müssen wir klar sagen:

„Das geht so nicht! Kein Mensch ist illegal!“

Doomscrolling… ein Dilemma

Doomscrolling… ein Dilemma

Ich versuche mich zwar weitestgehend informiert zu halten, aber manchmal gerate ich dann doch in das so genannte Doomscrolling.

Wikipedia sagt: Doomscrolling oder Doomsurfing bezeichnet das exzessive Konsumieren negativer Nachrichten im Internet.

Und das tut mir einfach nicht gut. Also was tun? Wegfiltern kann ich das alles ja nicht, auch wenn ich das in manchen Teilen ja schon mache. Gerade im Fediverse/Mastodon habe ich reichlich Filter angelegt und versuche dort nur weniger anstrengende Dinge zu konsumieren.

Ja, das ist vielleicht sehr privilegiertes Verhalten, aber ich mauere mich ja nicht ein, denn sonstige Nachrichten gehen ja nicht an mir vorbei. Ich muss aber gerade in Kontakt mit anderen Wesen einfach darauf achten, dass mir das alles gut tut.

Doch gerade in diesen Zeiten ist das alles natürlich alles andere als leicht. Ein Blick in die Nachrichten reicht ja schon aus… und dann lese ich, lese ich, ägere mich, lese weiter… bin frustriert, ärgere mich weiter… und so gehts dann manchmal stundenlang. Diesen Frust dann nicht mit in den Alltag zu nehmen ist dann auch irgendwie schwer. Ich bin eigentlich immer ein eher optimistischer und pragmatischer Mensch. Wenn was nicht klappt, dann ärgere ich mich stundenlang, sondern suche nach einer Lösung oder versuche es abzuhaken, denn ändern wird sich durch meine Wut ja auch nichts.

Wenn ich etwas ändern kann, dann handele ich. Das bin ich mir schuldig.
Aber ich fühle mich dann auch schnell schuldig, wenn ich weiß, dass ich diesen oder jenen Kampf gerade nicht führen KANN, weil ich einfach keine Energie habe. Das kann und konnte ich bislang nie abschalten, auch wenn ich weiß, dass es ja nur reiner Selbstschutz ist. Mein Denken diesbezüglich ist auch immer wieder Thema in meiner Therapie.

Aber es gibt zur Zeit auch gute Momente… einen davon habe ich Euch in dem Bild da oben eingefangen. Okay, es liegt zwar ein „fresher“ Filter drauf, aber ich mag es so.

Hausaufgabe für die nächste Zeit: Doomscrolling vermeiden, rechtzeitig Pausen machen und mein Social Media weiter „sauber“ halten und gegebenenfalls Filtereinstellungen anpassen.

„anger is a gift“ – manchmal

„anger is a gift“ – manchmal

An Tagen wie den heutigen, der mein Herz aufgrund der aktuellen Geschehnisse hier in diesem Lande einen Stich versetzte und es verdunkelt, bin ich froh, dass es diese Wut gibt, die in mir immer da ist.

Sie ist nicht selbstzerstörerisch, sondern sie treibt mich irgendwie an. Nicht aufgeben, weiter kämpfen; gegen meine persönlichen Dämonen, gegen die Ungerechtigkeit, die uns alle umgibt.

In der Therapie heute fiel mir daher nichts besseres ein als der Ausspruch „anger is a gift“.

Diese Wut treibt mich an die Welt besser zu machen, auch wenn ich persönlich nur einen ganz kleinen Impact habe. Aber vielleicht gebe ich mit meinen Worten nur einem Menschy einen neuen Einblick und verbessere damit das Leben um diesen Menschy herum. Das ist ein einfacher Wunsch.

Und dennoch möchte ich gerne einfach nur laut Weinen, weil ich es kaum mehr ertrage. Da einfach alles nur schlimmer werden zu scheint. Ich will das nicht. Es macht mir Angst und ich habe keine Ahnung, wie ich mich von diesen Gedanken frei machen kann.