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Kategorie: Antifa

Kraft? Was für ein Konzept, aber…

Kraft? Was für ein Konzept, aber…

Hej, lange nicht mehr gelesen, was?
Was soll ich sagen? Ich hatte und habe einfach unglaublich viel um die Ohren und ich bin gerade wieder an einem Punkt, den ich schon so oft im Leben hatte. Ich habe keine Kraft mehr.

Meine Gesundheit schlägt seit zwei Jahren seltsame Kapriolen und ich hantiere seit dem mit Fokaler Epilepsie und seit kurzem war meine Ü50 Vorsorgeuntersuchung, die ich aus Gründen schon vorher machen „durfte“ nicht ideal. Genauere Abklärung findet im kommenden Monat statt.
Tja… das Alter oder so. Aber das alles kostet Kraft.
Kraft, die eh schon von meiner Psyche verschlungen wird als wäre sie Raupe Nimmersatt.

Also was tun? Ein wenig mehr Abstand zu allem… das wäre ideal, aber gerade bricht die Welt gefühlt zusammen. Der Faschismus bahnt sich Bahnen… und plötzlich sind sie alle Antifa. Na klar, denn Demokraten aus der Mitte sind ja auch Antifa – „per Definition“.
Doch meine Befürchtung ist, dass sich das ganz schnell wieder legt, wenn es hier einmal richtig kracht und ganz ehrlich: Ich habe Angst, dass das passiert. Denn ich bin, wie so viele andere auch, auf Antifa angewiesen. Wer sonst wird die Queeren, die Schwachen, die Armen, die Kranken vor dem schützen, vor dem, was da vermutlich kommen wird?

Es MÜSSEN auch gerade die aus der Mitte sein, die uns supporten, die uns im Zweifel beschützen.
Aber ich sehe das einfach noch nicht. Ich gehe davon aus, dass 80% sich dem Faschismus eben nicht entgegen stellen, sondern such so weit verkriechen, dass sie nicht mehr auffallen?
Warum ich das glaube? Die Geschichte hat es gezeigt und Geschichte wiederholt sich eben.

Ich hoffe, dass ich mich irre – das ich falsch liege – dass die tausenden Menschen sicher sein werden und dass sich die, die kürzlich ihr Antifa-Dasein entdeckt haben, auch mit auf die Straßen gehen und sich dem Faschismus entgegenstellen. Dafür im wahrsten Sinne des Wortes kämpfen.

Aber: Ich finde es auch schön, dass in den sozialen Netzwerken eine Welle der Solidarität den Antifas entgegen gebracht wird, die das ganze schon Jahre und Jahrzehnte machen.

Ihr seht – ich habe Sorgen, Ängste und tausend andere Dinge, die gerade in meinem Kopf umher geistern… Von daher: Kraft ist ein tolles Konzept für die, die sie haben. Für mich ist gerade ein bisschen Ende Gelände. Aber es werden auch wieder andere Zeiten gekommen. Da bin ich mir sicher.

Demos gegen Rechts

Demos gegen Rechts


Ich bin in letzter Zeit und gerade nach den Recherchen von Correctiv sehr erstaunt und erfreut darüber, dass in den letzten zwei Wochen über zwei Millionen Menschen in Deutschland auf die Straße gegangen sind, um gegen Rechts zu demonstrieren.

Als alte like Antifa-Socke geht mir da natürlich ein wenig das Herz auf und ich hoffe sehr, dass es noch lange Zeit so bleiben wird. Natürlich gehe ich auch davon aus, denn das haben die letzten großen Bewegungen und Bündnisse immer wieder gezeigt, dass sich Menschen wieder engagieren und die Zeit und den Willen entwickeln, sich lokal neu bzw. wieder zu connecten.

Anfangs, und das gebe ich offen zu, hatte ich den Eindruck, dass sich die Mitte bzw. die bürgerliche Mitte lediglich mit dem Event-Hype-Ich-muss-dabei-sein-Feeling zufrieden geben wird. Das wird sicherlich auch zum Teil so sein und ich kann es ihnen auch nicht verdenken.

Wichtig ist in meinen Augen, dass man auf solchen Demos aber durchaus einen gewissen Zusammenhalt spüren kann und dadruch die laute Gegenrede, wenn beispielsweise im Büdchen um die Ecke rechter Schmutz verbreitet wird, wieder mehr gepflegt bzw. unterstützt wird.

Denn die Rechten, die Nazis, die Söders, die Aiwangers und auch die anderen rechten Phrasendrescher müssen merken, dass sie nicht in der Überzahl sind. Ihnen muss klar begegnet werden.
Und auch einer Regierung, die ein „Rückführungsverbesserungsgesetz“ beschließt, um dem braunen Mob zu gefallen und damit „Deportationen-Light“ einführt müssen wir klar sagen:

„Das geht so nicht! Kein Mensch ist illegal!“