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Kategorie: Psyche

Will ich gar nicht wissen…

Will ich gar nicht wissen…

Nächste Woche geht es also los.
Vorgespräch war vorletzte Woche und nun „darf“ ich Dienstag ziemlich ekeliges Zeug trinken und Unmengen von Flüssigkeit zu mir nehmen – nur damit ich am Mittwoch eine Untersuchung machen kann, die mir aus vielerlei Hinsicht massiv Angst bereitet.

Eigentlich will ich auch gar nicht mal wissen, was dabei raus kommt.
Aber ich muss mich dem ja wohl stellen. Komme was da wolle.

Da hilft es natürlich auch kein bisschen, dass ich letzte Nacht schon kaum schlafen konnte.
Sicher war es auch nicht hilfreich, dass ich meine Medis vergessen habe am Abend zuvor zu nehmen.

Ich fühle mich schlapp, habe Angst und irgendwie hab ich das Gefühl, gerade meinen Körper nicht unter Kontrolle zu haben. Ich fühle mich in mehrfacher Hinsicht ausgeliefert und auch die Aussicht das alles unter Propofol nicht mitzubekommen macht das alles nicht besser.

Versuche ich also möglichst ruhig das alles, und alles was danach kommt, zu überstehen.
Schritt für Schritt.

Kraft? Was für ein Konzept, aber…

Kraft? Was für ein Konzept, aber…

Hej, lange nicht mehr gelesen, was?
Was soll ich sagen? Ich hatte und habe einfach unglaublich viel um die Ohren und ich bin gerade wieder an einem Punkt, den ich schon so oft im Leben hatte. Ich habe keine Kraft mehr.

Meine Gesundheit schlägt seit zwei Jahren seltsame Kapriolen und ich hantiere seit dem mit Fokaler Epilepsie und seit kurzem war meine Ü50 Vorsorgeuntersuchung, die ich aus Gründen schon vorher machen „durfte“ nicht ideal. Genauere Abklärung findet im kommenden Monat statt.
Tja… das Alter oder so. Aber das alles kostet Kraft.
Kraft, die eh schon von meiner Psyche verschlungen wird als wäre sie Raupe Nimmersatt.

Also was tun? Ein wenig mehr Abstand zu allem… das wäre ideal, aber gerade bricht die Welt gefühlt zusammen. Der Faschismus bahnt sich Bahnen… und plötzlich sind sie alle Antifa. Na klar, denn Demokraten aus der Mitte sind ja auch Antifa – „per Definition“.
Doch meine Befürchtung ist, dass sich das ganz schnell wieder legt, wenn es hier einmal richtig kracht und ganz ehrlich: Ich habe Angst, dass das passiert. Denn ich bin, wie so viele andere auch, auf Antifa angewiesen. Wer sonst wird die Queeren, die Schwachen, die Armen, die Kranken vor dem schützen, vor dem, was da vermutlich kommen wird?

Es MÜSSEN auch gerade die aus der Mitte sein, die uns supporten, die uns im Zweifel beschützen.
Aber ich sehe das einfach noch nicht. Ich gehe davon aus, dass 80% sich dem Faschismus eben nicht entgegen stellen, sondern such so weit verkriechen, dass sie nicht mehr auffallen?
Warum ich das glaube? Die Geschichte hat es gezeigt und Geschichte wiederholt sich eben.

Ich hoffe, dass ich mich irre – das ich falsch liege – dass die tausenden Menschen sicher sein werden und dass sich die, die kürzlich ihr Antifa-Dasein entdeckt haben, auch mit auf die Straßen gehen und sich dem Faschismus entgegenstellen. Dafür im wahrsten Sinne des Wortes kämpfen.

Aber: Ich finde es auch schön, dass in den sozialen Netzwerken eine Welle der Solidarität den Antifas entgegen gebracht wird, die das ganze schon Jahre und Jahrzehnte machen.

Ihr seht – ich habe Sorgen, Ängste und tausend andere Dinge, die gerade in meinem Kopf umher geistern… Von daher: Kraft ist ein tolles Konzept für die, die sie haben. Für mich ist gerade ein bisschen Ende Gelände. Aber es werden auch wieder andere Zeiten gekommen. Da bin ich mir sicher.

Wenn Worte verletzen: Ein offener Brief an Frank

Wenn Worte verletzen: Ein offener Brief an Frank

Gestern habe ich im Fediverse eine Diskussion verfolgt, die mich tief getroffen hat.

Es ging um die Festnahme eines jungen Mannes wegen Missbrauchsdelikten in Hamburg. Als ich mich dazu geäußert habe, wurde ich mit einer Reaktion konfrontiert, die mich wütend und traurig gemacht hat.

Frank behauptete, die Medien würden nur aus rassistischen Gründen über diesen Fall berichten.

Diese unfassbare Einstellung hat mich dazu gebracht, meine eigene Geschichte zu teilen und darüber zu sprechen, wie solche Kommentare die Wunden der Vergangenheit aufreißen können.

Dieser Blogbeitrag ist ein offener Brief an Frank, aber er ist auch ein Aufruf an alle, sich der Macht und Verantwortung unserer Worte bewusst zu sein.

Als ich acht Jahre alt war, begann eine Zeit des Missbrauchs, die bis zu meinem zwölften Lebensjahr andauerte.

Diese Erfahrungen haben mich im wahrsten Sinne zerstört und es hat Jahrzehnte gedauert, bis ich mich stabil genug fühlte, um darüber zu sprechen.

Als ich gestern dort in Internet meine Geschichte teilte, tat ich das in der Hoffnung, dass Menschen verstehen, wie verletzend und gefährlich es ist, wenn wir die Aufmerksamkeit von den eigentlichen Problemen ablenken.

Die Reaktion von Frank hat mich wütend und traurig gemacht. Seine Worte haben mir gezeigt, wie wenig Verständnis und Empathie es manchmal gibt. Und wie unfassbar gefährlich Worte wie seine sein können.

Aber sie haben mich auch darin bestärkt, meine Stimme zu erheben und für die zu sprechen, die es nicht können.

Frank hat mich geblockt, nachdem er mir geraten hat, einen Psychologen aufzusuchen, weil ich ja krank sei und solchen „Bullshit“ von mir gebe.

Seine Reaktion zeigt, wie wenig Bereitschaft es manchmal gibt, sich mit den eigentlichen Problemen auseinanderzusetzen.

Es ist einfacher, die Medien zu beschuldigen und die Opfer zu beleidigen, sie können sich ja eh nicht wehren.

Aber ich lasse mich nicht zum Schweigen bringen. Ich teile meine Geschichte, weil es wichtig ist, dass die Stimmen der Opfer gehört werden.

Weil es wichtig ist, dass wir über Missbrauch und die Verantwortung der Medien sprechen.

Weil es wichtig ist, dass wir uns gegen Ablenkung und Diskriminierung stellen.

Wir alle tragen eine Verantwortung für das, was wir sagen. Worte können heilen, aber sie können auch verletzen.

Sie können Hoffnung geben, aber sie können auch zerstören. Ich weiß, wie es ist, wenn Worte wie Messer wirken, die alte Wunden aufreißen.

Ich weiß, wie es ist, wenn man das Gefühl hat, niemand versteht den Schmerz, der in einem brennt.

Aber ich weiß auch, dass es möglich ist, zu heilen. Es ist ein langer und schmerzhafter Weg, aber es ist möglich.

Das Teilen von Geschichten ist ein wichtiger Teil dieses Prozesses. Es gibt anderen vielleicht Hoffnung und zeigt ihnen, dass sie nicht allein sind.

Denkt daran, dass eure Worte Macht haben. Sie können Leben retten oder sie können Leben zerstören.

Bitte denkt daran, bevor ihr sprecht oder schreibt. Denkt an die Menschen, die eure Worte hören oder lesen.

Denkt an diejenigen, die vielleicht nicht so stabil sind wie ich in diesem Moment. Denkt an die jungen Mädchen und Jungen, die vielleicht schon am Rande des Abgrunds stehen und nur einen kleinen Schubs brauchen, um hinüber zu fallen.

Eure Worte können dieser Schubs sein.

Eure Worte können der Tropfen sein, der das Fass zum Überlaufen bringt.

Eure Worte können der Funke sein, der das Feuer entzündet.

Bitte denkt daran. Bitte seid verantwortungsbewusst.

Bitte seid mitfühlend.

Und zum Schluss, Frank, ein persönlicher Gruß an dich:

Du hast mich geblockt, nachdem du mir geraten hast, einen Psychologen aufzusuchen.

Du hast mich als ‚krank‘ bezeichnet, weil ich meine Geschichte geteilt habe.

Aber weißt du was, Frank?

Ich bin nicht der Kranke hier.

Du bist derjenige, der die Realität nicht sehen will.

Du bist derjenige, der lieber die Medien beschuldigt, als sich mit den eigentlichen Problemen auseinanderzusetzen.

Du bist derjenige, der die Opfer ignoriert und die Täter schützt.

Ich hoffe, dass du eines Tages die Augen öffnest und verstehst, wie viel Schaden deine Worte anrichten können.

Ich hoffe, dass du eines Tages lernst, Verantwortung für das zu übernehmen, was du sagst.

Aber bis dahin, Frank, bleibst du einfach ein weiterer Teil des Problems.

„Done!“

„Done!“

Gestern war für mich ein wirklich schöner Tag, denn ich habe es geschafft ein Projekt, welches mir sehr am Herzen lag, zu beenden.

Es war etwas, was ich auf dem „App Markt“ einfach vermisst habe und ich einfach „haben“ wollte.
Und das ich es geschafft habe, mir so viel Zeug innerhalb von zwei Monaten anzueignen sagt mir, dass ich doch noch „zu gebrauchen“ bin.
Das klingt jetzt vielleicht hart, aber mein Selbstbewusstsein in dieser Hinsicht ist wirklich nicht mehr das besste… wenn es das jeh war.

Aber es hat geklappt. Und das ist gut.

Ansonsten darf ich heute wieder zum EEG und dieses Mal wird es wohl ein „Stresstest“ werden, um zu sehen, wie mein Hirn auf gewisse Reize reagiert und ob dadurch eine Gefahr für einen Anfall gegeben ist.
Zumindest habe ich das so bis jetzt verstanden.
Danach darf ich dann noch mit der Ärztin ein wenig sprechen und vernmutlich werden dann nochmal die Medikamente angepasst.

Gestern wurde ich gefragt, ob es gut sei, dass ich nun um meine Epilepsie wisse.
Und ich muss sagen: „Ja, klar!“ – Einerseits für mein Umfeld, was nun vielleicht besser informiert reagieren kann, wenn was sein sollte. Aber auch für mich.
Auch wenn das bedeutet, dass ich einige meiner Angewohnheiten vielleicht ein bisschen ändern muss.

Als kleines Beispiel: Lieber die hinteren Herdplatten benutzen, oder an der Fussgängerampel nicht direkt am Rand stehen.
Ich hatte zwar noch nie einen Grand Mal Anfall, aber wer weiß… lieber nicht hinfallen und sich dabei am Topf festhalten und sich mit heißer Tomatensoße überschütten… oder auf die Straße fallen… beides nicht so geil, glaube ich.

Naja… wird schon werden.
Wir lesen uns…

„Hirnrissig“

„Hirnrissig“

Wenn der Kopf Sachen macht.

Im letzten Mai gab es eigentlich einen Grund zu feiern, aber letztendlich würde aus einem entspannten Tag eher ein Nachmittag in der Notaufnahme.

Das Ganze hinterlässt eher viel Unsicherheit und Fragen, die sich vermutlich erst jetzt so langsam aufklären.

Ich bin also ausgerechnet am Geburtstag meiner Liebsten auf dem Weg zum WC kurzfristig wohl ohnmächtig geworden und auch sehr blass um die Nase und meine Gesichtszüge waren für kurze Zeit ein wenig entgleist. Ich selbst habe es allerdings nicht so wahr genommen.

Meine Liebste hat aber sofort reagiert und erstmal „Arme hoch, lächeln und sprechen“ durchgespielt, was allerdings gut klappte. Ich war im Grunde einfach nur überfordert.

Dennoch war ich keine 12 Minuten später im Rettungswagen auf dem Weg ins Krankenhaus, wo auch umgehend ein Neurologe parat stand und ich erstmal durchgecheckt wurde.
Inklusive Computer-Tomographie und kardiologischer Untersuchung lag ich nun da, wollte eigentlich nur nach Hause und einmal richtig schlafen, denn ich war hundemüde.

Und da habe ich einen Fehler begangen, der mich heute immer noch ärgert.
Nachdem ich mit dem Neurologen über meine Blut-, Herz- und CT-Ergebnisse sprach, fragte ich mehrfach, ob jetzt gerade irgendwas auffällig wäre, das auf einen Schlaganfall oder einen kurze Epilepsie hinwies. Dies verneinte er. Ich und ich dachte, dass es mir ja auch subjektiv gut ginge.

Der Neurologe meinte, dass er mich gerne auf Station geschickt hätte, denn dann würde ich am nächsten oder übernächsten Tag ein MRT und ein EEG erhalten. Aber ich fühlte mich doch fihihiiiiiiiit, fit – will nur pennen, bitte.
Der Fehler: Ich habe mich auf eigenes Risiko entlassen.

Im Nachhinein also eine selten unkluge Entscheidung meinerseits, denn ich hatte nun erst vor ein paar Tagen im August meinen MRT-Termin – also ungefähr drei Monate nachdem das passiert war und im Oktober habe ich erst meinen Termin bei der hiesigen Neurologiepraxis.
Ich hab es mir „schön geredet“, dass ich nun ja in der Zeit zwischen den Terminen ja mehr auf mich achten würde und was man nicht so alles in sich hinein sagt, damit man nicht durch dreht.

Gesten aber war der Befund vom MRT da und der sagt, dass es allem Anschein nach eine so genannte TIA (erste Warnzeichen vor Schlaganfällen) oder einen eventuell länger zurück liegenden epileptischen Anfall gab. Das ist wohl anhand von gewissen Narbengewebe im Hirn zu erkennen.
Weiter bittet mich die Radiologie in drei Monaten nochmal zu erscheinen zwecks Kontrolle und zum Ausschluß einer kleinen Raumforderung.
Raumforderung – eine schöne Umschreibung für etwas was alles ein kann.

Zumindest geht es um einen Ausschluss und nicht um eine Bestätigung, nech?

Also… was ich nun aus dem Ganzen gelernt habe:
Wenn Ihr unklare Krampf- oder Schlaganfallsymptome habt und dann schon mit dem Rettungswagen ins Krankenhaus kommt, dann bleibt verdammt noch mal da, wenn die Medizinmenschen das gerne so hätten.

Und was bei mir nun noch alles on top kommt:
Die Mutter der Liebsten ist kürzlich verstorben. Sie und ich sind dauernd unterwegs gewesen um ihr zu helfen und nach Thüringen, rund 450km pro Tour, zu fahren. Wir sind körperlich und emotional so weit runter, dass das alles echt nur schwer handhabbar bleibt.

Ich hab echt das Gefühl, dass ich es so richtig verkackt habe, weil ich ganz egoistisch im Mai nur nach Hause ins Bett wollte. Das war echt hirnrissig!