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Tag: Psyche

Home Improvement – ein wenig

Home Improvement – ein wenig

Endlich… nach fast 18 Monaten in der neuen Wohnung haben wir es endlich hin bekommen, dass wir vermutlich die letzten Regale kaufen konnten, damit das Büro, beziehungsweise unser Hobby- und Arts-Raum, so langsam aber sicher fertig gestellt werden kann.

Ohne die Hilfe meiner Tante und meines Onkels, die uns hier finanziell ein wenig unter die Arme gegriffen haben, wäre das definitiv dieses Jahr knapp geworden.

Das Leben am Limit (Erwerbsminderungsrente²) macht zwar einiges leichter, aber wenn es ums Sparen geht, dann wird das alles doch immer ein wenig schwierig. Einfach mal kaufen ist eben nicht… wir sind schon froh, dass wir alle Fixkosten gut decken und darüber hinaus eigentlich immer was im Kühlschrank haben.

Anyway… die Regale werden im Laufe der nächsten Woche endlich ankommen und bis dahin werde ich nach und nach die restlichen Kartons im Büro auf die anderen Zimmer hier in der Wohnung verteilt haben… hoffe ich. Und das ist gut.

Weniger gut ist es dennoch, dass ich mental in einer Art TwilightZone bin. Nicht wirklich fit und mit wenig Löffeln ausgestattet, aber noch nicht an einem Punkt wo mir alles egal wird und ich nur noch im Bett liegen und am liebsten nichts mehr mitbekommen möchte. Derzeitiges Hauptproblem: Motivation und ein schlechter Schlafrhythmus. Ich habe echt derbe Probleme momentan zur Ruhe zu kommen und einzuschlafen.

Gedanken kreisen und das macht echt nur wenig Spaß… klar, ich kenne die üblichen Dinge zum Thema Schlafhygiene usw. – also wenn ich nicht schlafen kann, dann wieder aufstehen, rüber ins Wohnzimmer und vielleicht ein bisschen von Streamingdiensten berieseln lassen, YouTube-Videos, Mediatheken und natürlich Musik… und wenn ich noch aufnahmefähig bin, dann auch mal ein Buch weiter lesen.

Ich mag die TwilightZone nicht… sie nervt.

Also… die nächsten Tage werden wieder ein wenig anstrengend, aber ich habe die stille Hoffnung, dass die körperlichen Aktionen, die nun kommen ein wenig dafür sorgen, dass ich abends vielleicht doch ein wenig besser einschlafen kann.

Home alone… again

Home alone… again

Morgen ist es wieder soweit… die Liebste geht in die Klinik.

Das bedeutet einerseits, dass sie Hilfe bekommen wird, die sie auch braucht, denn mit all den Dingen, die sie plagen ist es für sie und auch für mich als Partner nicht immer leicht.

Das bedeutet aber auch, dass ich wieder eine längere Zeit auf mich allein gestellt bin.
Prinzipiell ist das nicht schlimm, denn ich komme normalerweise recht gut mit mir zurecht. Aber ganz alleine zu sein ist gerade am Anfang nicht immer leicht.

Und auch wenn die Zeit meiner Liebsten soweit ist, dass sie langsam wieder nach Hause darf, bedeutet es, dass wir uns wieder aufeinander einspielen müssen.
Das ist erfahrungsgemäß meist eine aufreibende Sache, denn sie ist dann oft voller Elan und Schwung und ich bin schon fast zum Einsiedler geworden… dann muss ich mich erst einmal daran gewöhnen und auch wieder mehr Rücksicht nehmen.

Zum Glück ist die Klinik buchstäblich um die Ecke, so dass kurze Besuche (und das sogar spontan!) recht leicht einzurichten sind.

Ich wünsche ihr viel Glück und viel Erfolg. Sie wird es meistern, auch wenn sie sicher viel über Therapeut*innen und das Personal schimpfen wird. <3

Schau mich doch mal an!

Schau mich doch mal an!

… oder warum ich keinen Blickkontakt mag.

Menschen erwarten in Gesprächen oft Augenkontakt, oder als absolutes Minimum, dass ich ihnen ins Gesicht – oder in die Richtung dessen – schaue, wenn ich mit ihnen rede.

Doch genau das fällt mir seit Ewigkeiten sehr schwer… ich versuche mich gerade daran zu erinnern, ob es jemals anders war – in der Kindheit zum Beispiel – aber ich bin mir ziemlich sicher, dass ich das damals nicht konnte. Oder besser: wollte?

Mir bereitet direkter Blickkontakt oft ein großes Unbehagen. Das ist einfach so.

Aber die Personen mit denen ich spreche finden das manchmal sehr unpassend und dann kommt der berühmte Satz: „Schau mich doch mal an“ oder „Wenn Du mit mir sprichst, dann schau mir in die Augen.“
Pah! Als wenn das so einfach wäre und solche Kommentare bringen sofort ein schlechtes Gewissen in mir hervor und ich fühle mich mies und unwert. Den Druck, der so etwas mit sich bringt vernachlässige ich der Einfachheit an dieser Stelle, aber er ist da und macht es insgesamt auch nicht besser.

Bei Videokonferenzen oder Videogesprächen ist es manchmal ein wenig anders, da dort ja noch das Internet zwischen mir und den anderen Menschen liegt. Da schaue ich in eine Kamera und nicht in den Menschen.

Ja, „in den Menschen“ – ich glaube so kann ich meinen Standpunkt zu diesem Thema ein bisschen verdeutlichen.

Denn: ich sehe mein Gegenüber immer, auch wenn ich dieser Person nicht ins Gesicht schaue. Ich spüre Veränderungen der Gesten, der Stimme, der Mimik und der „Resonanz“ im Raum… es klingt schon sehr verschwurbelt… aber mir fällt in Ermangelung eines anderen Begriffes keine andere Umschreibung ein.
Das macht es für mich auch sehr unangenehm, wenn ich mit vier oder mehr Personen in einem Raum bzw. an einem Ort bin. Da sind schnell zu viele Eindrücke vorhanden, die ziemlich ungefiltert auf mich einprasseln und die ich erst einmal (zu)ordnen muss, damit ich den Gesprächen überhaupt noch folgen kann. In diesen Momenten habe ich sozusagen die ganze Welt in meinen Augen… und in meinen Ohren und in meinem Kopf.

Was schön wäre ist, wenn Euch bei einem Menschen auffällt, dass dieser Euch nicht so oft in Gesprächen anschaut, wie ihr es erwartet, dann akzeptiert das einfach. Versucht das auch nicht zu sehr zu hinterfragen oder in diesem Gespräch zu thematisieren, denn wenn dieses Thema nicht relevant wird, dann kann es wirklich tolle Gespräche geben, wo beide Seiten daraus hervorgehen und sagen können:

„Mensch, das war toll und es hat mir gut getan!“

nach dem Sturm… vor dem Tsunami

nach dem Sturm… vor dem Tsunami

… ist vor dem Sturm… ist vor dem Tsunami

Zeit für ein bisschen Musik, oder? Also los…

Die letzten Tage haben mich recht viel Kraft gekostet… mal wieder.

Im Grunde alles nichts Neues, keine Überraschung. Die letzten Wochen waren doch sehr aufgeladen. Mit guten Dingen, aber auch mit Stress – körperlich und auch emotional.

Anscheinend summiert sich der ganze „Klumpatsch“ und dann kommt oftmals einfach nur noch der Break- oder Meltdown.
Ganz genau wie bei einem Tsunami – vom Seebeben merke ich nur ganz minimal etwas, mache dann einfach wie gewohnt weiter. Business as usual irgendwie, doch irgendwann merke ich dass sich da eine Wand aus Wasser vor mir aufbaut und dann ist es auch schon zu spät. Jeder Versuch das wieder einzufangen scheitert und die Welle überrennt, überschwemmt und vernichtet dann erst einmal alles, was sich ihr in den Weg stellt.

Dann weine ich vielleicht viel, kann meinen normalen Tag nicht mehr erledigen, vielleicht bin ich auch starr vor Angst… und komme nicht aus dem Bett, verstecke mich vor den Menschen und der Welt um mich herum. Da helfen dann auch keine guten Worte oder der berühmte „Tritt in den Arsch“.
Ich gehe unter… ich versinke in mir und in Allem.

Und dann geht es einfach nur darum da wieder raus zu kommen. Die Strukturen, die zunächst eingerissen sind müssen wieder aufgebaut werden.
Doch was hilft mir da?

Als erstes: nicht wieder ins Bett gehen, wenn ich erst einmal geschafft aufzustehen. Frühestens am Abend wieder. Damit der normale Tag- und Nacht-Rhytmus wieder funktioniert.

Das ist übrigens der schwierigste Schritt von allen… selbst nach vielen Jahren Therapie und auch einer gewissen Selbsterkenntnis.
Von außen betrachtet ist das vielleicht ein einfacher Schritt… aber weit gefehlt.
Dieser kostet einfach mit Abstand am meisten Kraft.

Bis zum nächsten Zusammenbruch… der sicher kommt.
Und zu akzeptieren, dass es mit einer hohen Wahrscheinlichkeit dazu kommen wird, ist eine wichtige Erkenntnis.
Aber noch wichtiger zu verstehen: diese Phasen gehen auch wieder – ich kann sie überstehen.

Antriebslosigkeit und so…

Antriebslosigkeit und so…

… immer mal wieder.

Nachdem ich in den letzten Tagen und Wochen zunächst meine fiese Verletzung an meinem Daumen und dann noch einen kleinen Kraftakt hier in der Wohnung hinter mich bringen musste, stelle ich fest, dass sie wieder da ist: die Antriebslosigkeit.

Alles strengt an… und will vermieden werden. Sei es aufstehen, duschen, Frühstück, den Abwasch erledigen und so weiter… die Liste ist ziemlich variabel, aber der gemeinsame Nenner lautet: Ich will das nicht. Ich KANN das nicht.

Und trotzdem mache ich die Dinge. Weil sie Struktur geben, weil sie „normal“ sind und weil ein kleiner Teil in mir nicht aufgeben und der Antriebslosigkeit den Weg freigeben möchte.
Ich weiß ehrlich gesagt auch nicht, ob es diese Pandemiemüdigkeit ist von der so viele Menschen sprechen. Oder ob es nur die wiederkehrende Depression ist, die ich ja schon lange kenne. Aber im Endeffekt ist das vermutlich auch nicht relevant.

Vielleicht ist es einfach nur wichtig zu erkennen, dass diese Antriebslosigkeit bzw. Depression gerade in mir ist und ich sie wahr nehme und bewusst dagegen vorgehe, indem ich dennoch versuche den Alltag aufrecht zu erhalten. Vielleicht jedoch mit der einen oder anderen Pause mehr als üblich.

Just to make sure to have enough spoons left for the day, right?